Schädling oder Nützling Regenwurm

Wer weiß, wie man Krankheits- und Schädlingsbefall vorbeugt, minimiert die Stressfaktoren für den Rasen.

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    Die Auswirkungen von Schädlingen und Krankheiten auf den Rasen können sich enorm auswirken, da der ästhetische Wert der Rasenfläche oder der öffentliche Nutzwert einer Grünfläche darunter leidet. In manchen Fällen richten Schädlinge oder Krankheiten so viel Schaden an, dass hohe Kosten für die Instandsetzung anfallen. Daher ist es besser, die wichtigsten Übeltäter zu kennen, die Schäden verursachen können.

     

    Es gibt zahlreiche Schädlinge, die in Naturrasenflächen wie Zierrasen in unterschiedlichem Maße Unheil anrichten können. Dazu zählen Kaninchen, Maulwürfe, Wiesenschnaken (Tipula), Fliegenlarven und Engerlinge (Käferlarven). Einer der “Schädlinge” für Rasenflächen in kühleren, feuchteren Regionen ist der Regenwurm. Inwieweit dieser jedoch tatsächlich als schädlich eingestuft wird, hängt von der Zusammensetzung der Grasnarbe, der Schnitthöhe und der Ästhetik der Fläche ab.

     

     

    Sind Regenwürmer problematisch?

    Regenwürmer sind Bodenbewohner. Es gibt Dutzende verschiedene Regenwurmarten mit jeweils eigenen Verhaltensmerkmalen und physiologischen Eigenschaften. Die Anzahl der Regenwürmer im Rasen hängt vom Klima, dem pH-Wert im Boden, der Bodenbeschaffenheit, den vorhandenen organischen Substanzen und Nährstoffen, dem Lebensstil und ihrem Standort im Bodenprofil ab.

    Die wichtigste Rolle des Regenwurms ist der Zersetzungsprozess innerhalb der Bodenschicht. Regenwürmer ernähren sich von abgestorbenen und verrottenden Pflanzen- und Tierresten. Damit sorgen sie für eine Verminderung der organischen Stoffe und für eine erhöhte Nährstoffverfügbarkeit und Bodenfruchtbarkeit. Zu weiteren Vorteilen gehören die Durchlüftung des Bodens, die der Bodenstruktur zugutekommt, höhere Infiltrationsraten für Wasser und mehr Platz für die Wurzeln der Pflanzen.

    Einige wenige Regenwurmarten scheiden Häufchen mit unverdaulichen Abfallstoffen aus und eben diese Häufchen sind den Rasenmanagern ein Dorn im Auge. Solche Häufchen bereiten allgemeinen öffentlichen Grünflächen mit kräftig wachsenden mehrjährigen Weidelgrassorten, die bei über 25 mm gemäht werden, keine Probleme – es sei denn, die Fläche wird als Sportplatz genutzt. Bei kurz geschnittenen, hochwertigen Zierrasen gelten diese Häufchen allerdings als unansehnlich. Sie können außerdem die Graspflanzen ersticken und zugleich die Unkrautbildung begünstigen, was sich wiederum auf die Optik der Rasenfläche niederschlägt. In solchen Fällen kann es sein, dass die Nachteile der Regenwurm-Aktivität gegenüber den Vorteilen überwiegen.

     

     

    Die besten Tipps zur Eindämmung der Regenwurm-Aktivität

    Gute Bewirtschaftungsmethoden können dabei helfen, die Aktivität der Regenwürmer im Zaum zu halten.

    • Organisches Material ist ihre Hauptnahrungsquelle. Reduziert man die Menge des in Bodennähe vorhandenen organischen Materials, haben sie weniger Nahrung und finden die Rasenfläche weniger attraktiv. Fangen Sie, falls möglich, das Schnittgut auf, verzichten Sie weitestgehend auf organische Düngemittel, fördern Sie den Abbau von organischem Material durch regelmäßige Bodenauflockerung und belüften Sie den Boden durch Vertikutieren und Aerifizieren.
    • Würmer mögen keine sauren Bedingungen, sondern bevorzugen neutrale und alkalische Böden. Dies ist besonders wirksam bei Zierrasen, der überwiegend aus feinen Schwingel- und Straußgrassorten besteht, die zudem gut bei sauren Bedingungen gedeihen. Verwenden Sie unter solchen Bedingungen möglichst sauer reagierendes Material anstatt alkalisch reagierendes. So haben beispielsweise Düngemittel mit Ammoniumsulfat und Eisensulfat einen versauernden Effekt. Sie sollten im Düngeprogramm enthalten sein, wo Regenwürmer eine Plage sind.
    • Seien Sie zum Erhöhen des pH-Wertes vorsichtig mit Kalkprodukten, denn zu viel Kalk führt bei den Regenwürmern zu mehr Aktivität. Kalk dient als Bodenverbesserer, kann aber auch in unterschiedlicher Form anderweitig enthalten sein. Achten Sie bei der Auswahl von Sand, insbesondere für das Topdressing, auf den Kalkanteil. Mehr als 0,5 % Kalk sollte nicht enthalten sein.
    • Der Einsatz von Grob- bis Mittelsand als Topdressing kann ebenfalls dabei helfen, die Aktivität der Würmer langfristig zu vermindern, da die Körnung die Regenwurmhaut reizt.
    • Die Häufchen der Würmer können mit einem Rechen oder einem Handfeger vom Gras entfernt werden, jedoch nur bei trockener Witterung. Sind die Häufchen noch nass, verschmiert man sie nur auf der Rasenoberfläche. Dadurch kann die Wasserdurchlässigkeit reduziert und das darunterliegende Gras erstickt werden.

     

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