Ein Leitfaden für Nährstoffmängel – Kalium

Kalium-Mangel im Gartenbau, auch bekannt als Kalimangel, ist eine häufige Mangelerscheinung bei Pflanzen.

Kalium ist einer der wichtigsten Makronährstoffe, die Pflanzen für ihr Wachstum und ihre Entwicklung benötigen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen wie der Photosynthese, der Aktivierung von Enzymen und der Regulierung des Wasserhaushalts. Wenn Pflanzen nicht ausreichend mit Kalium versorgt werden, kann dieser Mangel zu verschiedene Symptome und unterschiedlichen Auswirkungen führen. Kalium ist in der Pflanze sehr beweglich und wird bei unzureichender Versorgung aus älteren in jüngeren Blättern verlagert.

Was sind die Symptome von Kaliummangel?

• Verkümmertes Wachstum: Pflanzen, die unter Kaliummangel leiden, zeigen oft ein reduziertes Wachstum, einschließlich kürzerer Stängel und geringerer Gesamtpflanzengröße.
• Schlechte Fruchtentwicklung: Die Früchte können unterdimensioniert sein, ungleichmäßig reifen und Probleme wie Risse aufweisen.
• Schwache Stängel: Die Stängel können schwach sein und eher zum Umfallen oder Brechen neigen.
• Verminderte Krankheitsresistenz: Kaliummangel kann die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge schwächen.

Symptome an Blättern

• Gelbe Blätter und Nekrosen: Eines der häufigsten Symptome ist Gelbwerden und im späteren Verlauf die Bildung von Nekrosen an Blatträndern oder Blattspitzen. Die Ränder der Blätter können zuerst vergilben und anschließend nekrotisieren. Die Vergilbung schreitet im weiteren Verlauf nach innen fort und verleiht den Blättern ein fleckiges Aussehen.
• Kräuseln der Blätter: Die Blätter können sich einrollen oder an den Rändern nach oben rollen.
• Blattfall: In schweren Fällen können die Blätter vorzeitig abfallen.

Was sind die Auswirkungen von Kaliummangel?

• Geringerer Ertrag: Die wichtigste Auswirkung von Kaliummangel ist eine Verringerung des Ernteertrags. Obst und Gemüse können kleiner und weniger zahlreich sein, was zu wirtschaftlichen Verlusten für die Landwirte führt.
• Geringere Qualität der Erzeugnisse: Selbst, wenn die Pflanzen einige Früchte tragen, kann die Qualität beeinträchtigt sein.
• Geringere Toleranz gegenüber Umweltstress: Kaliummangel kann die Pflanzen anfälliger für Umweltstressfaktoren wie Trockenheit, Kälte und Salzstress machen.

Wie sollten Sie mit Kaliummangel umgehen?

• Boden/Substratanalysen: Führen Sie zunächst Boden/Substratanalysen durch, um den Kaliumgehalt zu bestimmen. So können Sie den Schweregrad des Mangels abschätzen und Ihre Düngestrategie entsprechend anpassen.
• Nährstoffversorgung: Setzen Sie kaliumbetonte Düngemittel wie z.B. Universol Violet (10-10-30) oder Kaliumnitrat ein. Die Anpassung der Nährstoffversorgung sollte sofort nach Auftreten der ersten Symptome einsetzen.
• Organische Substanz: Bringen Sie organische Stoffe in den Boden ein, z. B. Kompost oder gut verrotteten Mist. Organisches Material kann dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Kalium im Boden zu verbessern.
• pH-Management: Stellen Sie sicher, dass der pH-Wert des Bodens/Substrats im optimalen Bereich für die Kaliumaufnahme liegt, in der Regel zwischen 5,5 und 6,5. Passen Sie den pH-Wert falls erforderlich an.
• Bewässerungsmanagement: Eine bedarfsgerechte Bewässerung kann dazu beitragen, die Auswaschung von Kalium in leichten Böden oder Substrate zu verhindern bzw. zu reduzieren. Vermeiden Sie übermäßige Bewässerung und verwenden Sie Bewässerungsmethoden, die Nährstoffverluste minimieren.
• Blattdüngung: Bei schweren Mangelsymptome können Blattapplikationen mit kaliumbetonte Blattdünger wie z.B. Peters Professional Combi Sol 6-18-36+3MgO+Spuren den Pflanzen einen schnellen Ausgleich geben.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine übermäßige Kaliumdüngung zu einem Nährstoffungleichgewicht führen kann und vermieden werden sollte. Überhöhte Kaliumgehalte können durch Ionenkonkurrenz Kalzium- und Magnesiummangelsymptome hervorrufen. Auch Spurennährstoffe wie Bor, Mangan und Zink werde in ihrer Aufnahme behindert.
Eine regelmäßige Überwachung der Nährstoffgehalte im Boden/Substrat ist für eine wirksame Bekämpfung von Kaliummangel im Gartenbau unerlässlich.