Luzerne
Kulturempfehlungen
Alles Wissenswerte über den Anbau der Futterleguminose Luzerne (auch als Alfalfa bekannt): Düngung, bewährte Verfahren, geeignete Produkte, Feldversuche und mehr.
Ratschläge zur Düngung von Luzerne (Medicago sativa)
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Die Futterleguminose Luzerne (auch bekannt als Alfalfa) wird auf der ganzen Welt in Trockenfeldanbau und bewässerten Anbausystemen auf allen Arten von Böden angebaut, von sauren Böden mit pH-Werten um 5-6 bis hin zu kalkhaltigen Böden mit pH-Werten von bis zu 8,5.
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Luzerne ist eine mehrjährige Kultur mit einer Anbaudauer von 2-4 Jahren. Das (erste) Ansaatjahr ist oft weniger produktiv, weil sich der Bestand und v.a. das Wurzelwerk etablieren muss. Nach dem finalen Jahr sollte eine Anbaupause eingehalten werden.
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Für den Anbau von Luzerne ist die Vermeidung von Staunässe unerlässlich. Die Bearbeitung, insbesondere das Mähen und andere Maschinenarbeiten, müssen mit Bedacht geplant werden, um die Bodenverdichtung zu minimieren und damit nicht das Wurzelwachstum zu behindern.
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Luzerne ist ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge, insbesondere im ökologischen Landbau, da sie zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Einerseits erschließt das tiefe Wurzelsystem der Pflanzen (lange Pfahlwurzel und weitreichendes Wurzelwerk) die Nutzung der Nährstoffe tieferer Bodenschichten. Andererseits bewirkt Alfalfa durch eine N-Fixierung, eine Anreicherung des Bodens mit Stickstoff, die durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobium) in der Wurzelzone auftritt.
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Luzerne kann bis zu 5 Meter tief wurzeln, und dadurch leichter Wasserreserven im Untergrund erschließen. Sie wird eher für den Anbau in warm-trockenen Regionen empfohlen.
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Die Düngeplanung muss die Physiologie und den Nährstoffbedarf der Rhizobium-Bakterien berücksichtigen. Nach der Etablierung mit 30 kg N ist von einer N-Düngung abzusehen, damit die N-Fixierung der Bakterien nicht beeinträchtigt wird.
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Calcium verbessert die Knöllchenbildung von Rhizobium. Schwefel ist für eine effektive N-Fixierung unerlässlich.
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Es empfiehlt sich, saure Böden auf den oberen Wert der bodenartspezifischen pH-Empfehlung durch Kalken anzuheben, um die Jugendentwicklung der Pflanze zu fördern.
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Futterleguminosen liefern hohen Qualitäten hinsichtlich Eiweiß- und Mineralstoffgehalten.
Nährstoffbedarf
Geschätzte Nährstoffaufnahme (kg/t):
N | P2O5 | K2O | MgO | SO3 | CaO | ||||||
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oberirdisch | 26 | 6 | 25 | 3,8 | 6,5 | 14 |
Source: IPNI
Dynamik der Nährstoffaufnahme von Luzerne während einer Saison
Der Nährstoffbedarf der Kultur und seine Dynamik muss bei der Erstellung des Düngeplans berücksichtigt werden. Die Nährstoffaufnahme bei Luzerne erfolgt während der Vegetationsperiode in mehreren Wellen zwischen den Schnitten. Langfristig wirkende Düngemittel wie ICL Polysulphate sind in diesem Fall von großem Wert. Die N-Aufnahme muss bei der Düngung nicht berücksichtigt werden, da Luzerne ihren N aus der Atmosphäre durch die Symbiose mit Rhizobium in der Wurzelzone aufnimmt. Die Nährstoffverfügbarkeit bestimmt jedoch die effektive Knöllchenbildung und N-Fixierung und muss daher berücksichtigt werden. Abhängig von den Umwelt- und Bodenbedingungen kann die Nährstoffverfügbarkeit zu verschiedenen Zeitpunkten der Vegetationsperiode begrenzt sein. Zum Beispiel kann Schwefel zu Beginn der Saison fehlen, wenn Sulfat während der Winterperiode aus der Wurzelzone ausgewaschen wird.
Andere Nährstoffe wie Kalium können später in der Saison limitiert sein, wenn die Kultur die Bodenreserven aufnimmt.
Die Gesamtmenge an Nährstoffen, die von der Kultur aufgenommen wird, hängt von der der geernteten Bio-/Trockenmasse je ha bzw. der Anzahl der Schnitte ab, die das landwirtschaftliche System zulässt, und von seiner Produktivität. Die Produktivität ist im zweiten und dritten Jahr höher, mit über 20 Tonnen Trockenmasse in bewässerten Kulturen.
Rolle der Nährstoffe
Schlüsselparameter | N | P2O5 | K2O | MgO | SO3 | CaO |
---|---|---|---|---|---|---|
Knotenbildung durch Rhizobakterien | ++ | ++ | + | + | ++ | |
N-Fixierung | ++ | ++ | + | ++ | + | |
Wachstum und Verzweigung | ++ | + | + | ++ | + | |
Pflanzenentwicklung (Blüte) | ++ | + | + | + | + | |
Trockenheitsresistenz | + | ++ | ++ | + | + | |
Trockenmasseproduktion und Proteingehalt | + | + | ++ | + | + | |
Verdaulichkeit | + | +/- | +/- | ++ | + | |
Winterfestigkeit und Standfestigkeit | ++ | + | + | ++ | + |
+ = steigend; – = fallend; +/- = unterschiedliche Ergebnisse, je nach zugeführter Nährstoffmenge
Quelle: Verschiedene Quellen und Referenzen in der Literatur
Nährstoffmängel