Grünland und Ackergras
Kulturempfehlung
Alles Wissenswerte über die Düngung von Grünland und Ackergras: bewährte Verfahren, geeignete Produkte, Feldversuche und mehr.
Ratschläge zur Pflanzenernährung von Grünland und Ackergras (Poaceae)
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Gras wächst auf allen Böden mit pH-Werten von 5,2 bis 7,0.
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Kleegras wächst am besten in Böden mit einem pH-Wert von mindestens 5,2–5,5.
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Zu jedem Schnitt sollte organischer und/oder mineralischer Dünger gestreut werden.
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Für den ersten Schnitt ist immer eine mineralische Schwefeldüngung erforderlich.
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Bei niedriger Bodenproduktivität kann eine Düngung mit Natrium, Kupfer und Selen sinnvoll sein.

Mit Polysulfat gedüngtes Grünland

Grünland nach der Mahd
Nährstoffbedarf
N* | P2O5* | K2O | MgO | SO3 | Na2O | |
---|---|---|---|---|---|---|
Kg/ha | Kg/ha | Kg/ha | Kg/ha | Kg/ha | Kg/ha | |
Bedarf | 350 | 105 | 400 | 54 | 100 | 50 |
* Bei der N- und P-Düngung sind auch die gesetzlichen Vorgaben der deutschen Düngeverordnung in ihrer jeweils gültigen Fassung zu beachten.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV (Hrsg.) (2021): Richtwerte für die Untersuchung und Beratung zur Umsetzung der Düngeverordnung 2020 in MV, S. 72.
Dynamik der Nährstoffaufnahme während einer Mähsaison oder bei Wiesenschnitten
Die Nährstoffe werden auf 4 bis 5 Schnitte verteilt.
Stickstoff: Der erste Schnitt erhält die höchste N-Gabe, jeder weitere eine geringere, z.B. 120-80-50-40.
Phosphat, Kalium, Magnesium und Natrium: Verteilen Sie die benötigten Nährstoffe gleichmäßig auf die verschiedenen Schnitte.
Schwefel: 100 kg/ha mineralisches SO3 vor dem ersten Schnitt auf sandigen Böden, 75 kg/ha auf Lehmböden und 50 kg/ha auf Torfböden zusätzlich zu etwaiger organischer Düngung.
Rolle der Nährstoffe
Schlüsselparameter | N | P2O5 | K2O | MgO | SO3 | Na2 |
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TM-Eertrag | + | + | + | + | + | |
Proteingehalt | + | + | + | + | + | |
Geschmack | + | + | + | |||
Verdaulichkeit | + | + | + | + | + |
+ = steigend; – = fallend; +/- = unterschiedliche Ergebnisse, je nach zugeführter Nährstoffmenge
Q&A
Häufige Fragen, die uns Landwirte zum Anbau von Gras stellen.
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Gras kann Schwefel in organischer Form nicht aufnehmen. Schwefel aus Kompost oder Gülle muss zunächst im Boden zu Sulfat mineralisiert werden. Dieser Prozess beginnt bei einer Bodentemperatur von über 7°C. Für den ersten Schnitt ist daher bei allen Bodenarten eine mineralische Schwefeldüngung erforderlich.
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Dies hängt von der Güllemenge und dem K-Gehalt der Gülle ab.
Oft ist die über Gülle gedüngte K-Menge zu gering, um die jährliche Kaliumaufnahme von Gras (34 kg pro Tonne Trockenmasse) zu erreichen.
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In vielen Ländern wird empfohlen, mineralische Schwefeldünger mit Bio-Zertifikat wie Polysulfat, Gips und Kieserit zu verwenden.
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Unsere übliche Empfehlung liegt bei 80 kg/ha SO3 auf Lehmboden; 100 kg/ha auf Moorböden und sandigen Böden – nur für den ersten Schnitt.
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Nicht für den Ertrag; jedoch verbessern Spurennährstoffe wie Kupfer, Selen, sowie der Hauptnährstoff Natrium, die Schmackhaftigkeit des Grundfutters und die Tiergesundheit.
Unsere Produktempfehlung