Heidelbeeren
Kulturempfehlungen
Alles Wissenswerte zur Düngung von Heidelbeeren: bewährte Verfahren, geeignete Produkte, Feldversuche und mehr.
Ratschläge zur Düngung von Heidelbeeren (Vaccinieae x ericaceae)
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Heidelbeeren wachsen am besten in der Sonne auf sandigem Torfboden mit einem hohen organischen Anteil und ausreichendem Feuchtigkeitsgehalt.
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Ideal sind Böden mit einem sauren pH-Wert.
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Auf Böden mit einem pH-Wert zischen 5 und 7 kann der Säuregehalt durch Hinzufügen von elementarem Schwefel oder saurem Torf erhöht werden.
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Es ist nicht möglich, den pH-Wert von alkalischen Böden so weit zu senken, dass diese Böden für den Anbau von Heidelbeeren geeignet sind.
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Für optimale Erträge benötigen Heidelbeeren eine frostfreie Wachstumsphase von mindestens 140 Tagen.
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Heidelbeeren reagieren sehr empfindlich auf einen hohen Salzgehalt im Boden - dieser sollte 1,5 mS/cm nicht überschreiten.
Reifende Heidelbeeren
Professionelle Heidelbeerkultur
Die Rolle der Nährstoffe
Stickstoff
Heidelbeeren haben einen mittleren Nährstoffbedarf an Stickstoff. Stickstoff ist ein Bestandteil von Aminosäuren, Proteinen und Nukleinsäuren, d. h. er ist für das Wachstum sowohl in der Zellteilungsphase als auch im vegetativen Wachstum (Sprossverlängerung, Blattentwicklung und -wachstum) unerlässlich. Als Bestandteil des Chlorophylls hat er direkten Einfluss auf die Photosynthese, da er Teil des Enzyms RuBisCO ist, das eine wesentliche Rolle bei der Bindung von Kohlendioxid durch die Pflanzen spielt. Die richtige Versorgung der Heidelbeerpflanzen mit diesem Bestandteil ist nicht nur für den Ertrag, sondern auch für die Qualität der Ernte entscheidend.
Kalium
Blaubeeren haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf an Kalium. Kalium ist in den Pflanzen für das reibungslose Funktionieren vieler physiologischer Prozesse verantwortlich. Die wichtigsten davon sind die Regulierung des Wasserhaushalts der Pflanze und die Beteiligung an der Biosynthese von Zuckern. Kalium hat einen positiven Einfluss auf die Saftigkeit, die Fruchtfleischfestigkeit und den Geschmack der Heidelbeeren.
Phosphor
Der Bedarf der Heidelbeere an Phosphor ist relativ hoch. Die Rolle dieses Nährstoffs für die Pflanzen ist bedeutend. Phosphor ist ein integraler Bestandteil der Zellmembranen, die für das reibungslose Funktionieren der Pflanzen sorgen. Außerdem ist er ein Nährstoff, der direkt an der Energieproduktion der Pflanzen beteiligt ist – er ist also während der gesamten Vegetationsperiode unerlässlich. Bei jungen Pflanzen fördert Phosphor das Wachstum des Wurzelsystems.
Kalzium
Heidelbeeren haben einen geringen Bedarf an Kalzium. Dieser Nährstoff ist notwendig für die Bildung der Zellwandstruktur (zusammen mit Bor).
Nährstoffmangelsymptome
Stickstoff
Die Symptome treten zunächst an älteren Blättern auf und erfassen mit der Zeit die gesamte Pflanze. Das Wachstum ist geschwächt, die Blätter sind blass. Die Früchte sind kleiner, hart und haben einen schlechteren Geschmack.
Phosphor
Phosphormangel äußert sich in einer schlechten Bewurzelung der Pflanzen, verkümmertem Wachstum und der Bildung kleiner, dunkler, graugrüner Blätter. Die Farbe der Blätter verändert sich – von violett bis braun auf der gesamten Blattspreite oder in den äußeren Bereichen des Blattes. Die Effizienz der Bildung neuer Triebe nimmt ab. Die Effizienz des Fruchtansatzes nimmt ab, was sich direkt auf den Ertrag der Pflanze auswirkt.
Kalium
Symptome treten an jungen Blättern auf. Die Blattränder und -spitzen sind gebräunt und werden nekrotisch. Mit der Zeit manifestiert sich die Nekrose in den Zwischenräumen zwischen den Hauptadern, zusammen mit interveinaler Chlorose. Der Fruchtansatz ist begrenzt und die Fruchtqualität ist schlecht.
Calcium
In der Regel sind es die älteren Blätter, die eine interveinale Chlorose mit kleinen, unregelmäßig auf der Blattspreite verteilten weißen Flecken aufweisen. Die Blattränder haben eine stumpfe Färbung, welken und sterben ab. Die Triebe können vollständig absterben. Die Reifung der Früchte verzögert sich.
Kupfer
Kupfermangel kann sich durch eine leichte allgemeine Chlorose mit dauerhaftem Turgorverlust bei jungen Blättern äußern. Die Blattränder rollen sich ein und trocknen aus. Blüte und Fruchtbildung sind sehr schlecht.
Eisen
Das erste Symptom eines Eisenmangels ist eine interveinale Chlorose der jüngsten Blätter, die in eine allgemeine Chlorose übergeht und schließlich ein vollständiges Ausbleichen des Blattes bewirkt. Chlorose an der Basis der Blätter mit teilweise grüner Fiederung.Solange das Blatt nicht vollständig ausbleicht, kann es sich von der Anwendung von Eisen erholen.
Mangan
In frühen Stadien tritt an jungen Blättern eine leichte Chlorose auf. In schwereren Fällen werden auf älteren Blättern federartige Adern sichtbar. Später entwickelt sich entlang der Blattadern eine bräunlich-graue Nekrose.
Molybdän
Ein frühes Symptom des Molybdänmangels ist eine allgemeine Chlorose. Bei anhaltendem Mo-Mangel haben reife Blätter wässrige, blassgrüne Verfärbungen an den Rändern. Sie welken, werden graubraun und sterben schließlich ab.
Zink
Zinkmangel führt dazu, dass die Pflanzen zwergwüchsig werden, die Internodien verkürzen und die jungen Blätter sich nach oben kräuseln, was der Pflanze ein etwas buschiges Aussehen verleiht. Die Blätter sind verkleinert. Ältere Blätter weisen eine leichte Fleckenbildung zwischen den Nerven auf, das Muster ist gröber als bei Eisen- und Manganmangel.
Düngeverfahren für Heidelbeeren
Aufgrund des hohen Wasser- und Nährstoffbedarfs der Hochstamm-Heidelbeere und ihres sehr flachen Wurzelsystems empfiehlt sich im professionelles Anbau ein Einsatz von Bewässerung und Düngung über Fertigation. Der Nährstoffbedarf richtet sich nach dem Entwicklungsstadium der Pflanze. Die Heidelbeere hat den größten Nährstoffbedarf an Kalium, Stickstoff und Phosphor. Dieser Bedarf steigt mit der Entwicklung der Pflanze und erreicht in der Zeit des intensiven Trieb- und Blattwachstums, des Fruchtwachstums und der Reifung einen Höchstwert.
Nährstoffbedarf