ICL verbessert ökologischen Fußabdruck der Polyhalit-Produktion in UK

Reduktion des CO2-Fußabdrucks um über 90%

Juni 3, 2024
4Min
  • Polysulphate ermöglicht Landwirten eine erhebliche Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen im Pflanzenbau 
  • Bedeutende Umwelt- und Produktivitätsgewinne sowie Vorteile für die Wertschöpfungskette in der Lebensmittelherstellung
  • Verbesserung der Produktion durch Umstellung auf erneuerbare Energien und effizientere Produktionsabläufe

ICL hat den Kohlenstoff-Fußabdruck seines natürlich vorkommenden Polysulfat-Mineraldüngers in den letzten fünf Jahren durch Verbesserungen der Produktionseffizienz und Änderungen der Infrastruktur in der Boulby-Mine in North Yorkshire um rund 90 % verringert.

Polysulfat ist bereits als kohlenstoffarmer Dünger anerkannt, aber die jüngste Senkung auf 0,0029 pro kg CO2e des Produkts reduziert diesen Wert fast auf Null und bietet den Landwirten und der gesamten Lieferkette noch größere Möglichkeiten zur Dekarbonisierung der Landwirtschaft”, so Richard Ward.

“Diese Senkung zeigt das anhaltende Engagement von ICL, eine Schlüsselrolle in einer Lebensmittel- und Agrarindustrie zu spielen, die sich zunehmend auf die Erfüllung von Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzielen konzentriert.

Herkömmliche Mineraldünger, die Sulfat in Form von Stickstoff-Schwefel-Produkten liefern, geraten zunehmend ins Rampenlicht, da sie in der Lebensmittelversorgungskette einen großen Anteil am Kohlenstoffausstoß haben. Polysulfat ist wegweisend für eine nachhaltigere Erzeugung von Lebensmitteln für Mensch und Tier.”

Ein aktuelle, britische Veröffentlichung von Prof. David Powlson, emeritierter Wissenschaftler bei Rothamsted Research, kam zu dem Schluss, dass ein einfacher Produktwechsel 20 % der britischen Ammoniakemissionsziele erfüllen könnte, wenn das gesamte nach Großbritannien importierte Ammoniumsulfat durch Polysulfat ersetzt würde, was einer 90-prozentigen Reduzierung des Düngemitteleinsatzes auf dem Feld entspricht.

Weltweite Anbauversuche haben ergeben, dass Polysulfat den Landwirten auch wirtschaftliche Vorteile bringt, da es die Ernteerträge und die -qualität verbessert. Die Nährstoffe von Polysulfat tragen dazu bei, dass die Pflanzen den Stickstoff aus Stickstoffdünger effizienter nutzen können, während die verzögerte Freisetzung die Verluste ins Wasser und in die Luft reduziert.

“Da die Landwirte immer mehr Anreize für nachhaltigere Anbaumethoden erhalten, ist Polysulfat ideal für die künftige Ausrichtung unserer Branche positioniert. Unser Ziel ist es, den Landwirten zu helfen, ihre Produktivität und ihren Gewinn auf nachhaltigere Weise zu steigern”, sagt Richard Ward.

Die Vorteile von Polysulfat werden bereits von vielen Landwirten, landwirtschaftlichen Beratern und der breiteren Lebensmittelversorgungskette erkannt. Tausende von Landwirten verwenden das Produkt inzwischen, und ICL Boulby stellt einen neuen Rekord auf: eine Million Tonnen Polysulfat werden im Jahr 2023 für den weltweiten Vertrieb produziert.

Fortlaufende Verbesserungen

Laut Grahame Wallace, Vizepräsident und Geschäftsführer von ICL UK, ist die Verringerung des CO2-Fußabdrucks von Polysulfat das Ergebnis eines laufenden Programms zur Verbesserung des Energiemanagements in der Boulby-Mine von ICL. Mit der kürzlich erfolgten Akkreditierung des Standorts nach ISO 50001, wird anerkannt, dass der Standort eine umfassende Struktur für das Energiemanagement mit dem Schwerpunkt auf kontinuierlicher Verbesserung geschaffen hat.

“Seit der letzten Berechnung des CO2-Fußabdrucks im Jahr 2019 haben wir zahlreiche Änderungen vorgenommen, darunter die Umstellung auf vollständig erneuerbaren Strom im Jahr 2023 und die Abschaffung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK).

Wir haben auch erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung unseres Dieselverbrauchs gemacht und eine Reihe von Effizienzverbesserungen am gesamten Standort und in unseren Betriebsabläufen eingeführt.”

Der strukturierte und konsequente Ansatz des Energiemanagements, der durch das Erreichen der ISO 50001 anerkannt wurde, hat uns eine Plattform für die Verringerung unseres Energieverbrauchs und unserer Energieeffizienz geboten, wobei sich praktisch alle Bereiche des Unternehmens der Herausforderung der Verbesserung der CO2-Bilanz, gestellt haben.

Dies ist jedoch ein fortlaufender Prozess. Im Jahr 2024 werden wir weitere Unternehmensbereiche ins Visier nehmen werden, einschließlich des Einsatzes von energieeffizienteren Luftkompressoren zur Druckluftversorgung am gesamten Standort. Und das ist noch nicht alles, denn es werden zahlreiche Projekte in Erwägung gezogen, die den CO2-Fußabdruck von Polysulphate noch weiter verringern werden, mit dem Ziel, den Netto-Nullpunkt zu erreichen!

Nachgewiesene Ergebnisse von Polysulphate

Immer mehr Landwirte setzen Polysulfat sowohl im Ackerbau als auch im Grünland ein. ICL hat sowohl weltweit als auch in UK zahlreiche Versuche durchgeführt, in denen neben den Vorteilen für die Umwelt auch der Ertrag, die Qualität und die Effizienz der Nährstoffnutzung untersucht wurden.

Versuche ergaben im Durchschnitt eine Ertragssteigerung von 10-11%, wobei dies überwiegend auf eine bessere Jungpflanzenetablierung und Wurzelentwicklung zurückzuführen ist.

Bei Raps und weiteren Brassicacae, die einen höheren Schwefelbedarf haben, wurden sogar noch größere Ertragssteigerungen erzielt, die im Durchschnitt 12-15 % betragen, in einigen Fällen auf schwefelarmen Böden sogar 35-40 %. Der Zusatz von Polysulfat ermöglicht eine gesündere Ernte und erhöht die Bildung von Proteinen und den Ölgehalt.

Kartoffeln und andere Gemüsekulturen sind ebenfalls ein beliebter Absatzmarkt und zeigen durch den Einsatz von Polysulfat im Vergleich zu anderen Quellen ebenfalls deutliche Ertragssteigerungen von durchschnittlich 12-15 %. Darüber hinaus gibt es viele Qualitätsvorteile, wie z. B. eine bessere Zellwandstabilität in Verbindung mit dem Calciumgehalt des Produkts, somit eine längere Haltbarkeit und geringere Lagerverluste.

Obwohl Leguminosen wie Erbsen, Bohnen und Klee keinen Stickstoff benötigen, müssen sie für maximale Erträge dennoch mit Nährstoffen versorgt werden. Schwefel verbessert die Fähigkeit dieser Pflanzen, atmosphärischen Stickstoff zu binden, da er für die Bildung von Nitrogenase wesentlich ist, dem Enzym, das für die Stickstofffixierung verantwortlich ist. Die zunehmende Verwendung von Leguminosen in Gräsermischungen, die im Rahmen regenerativer Verfahren und nachhaltiger landwirtschaftlicher Auflagen gefördert wird, ist ein weiteres Argmuent für den Einsatz von Polysulfat.
Die Anwendung von Polysulfat im Herbst hat auch eine zusätzliche Wirkung auf den Ertrag und die Stickstoffaufnahme über den Winter gezeigt. Eine zusätzliche Herbstdüngung mit ICL-Polysulfat zusätzlich zur herkömmlichen Frühjahrsdüngung kann beispielsweise die Weizenerträge um etwa 0,3 t/ha steigern.

Polysulfat ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern verschafft Landwirten auch zusätzliche Einnahmen und Gewinne durch höhere Erträge. Das ist eine Win-Win-Situation.