Wasserqualität und Düngung bei neuen Substraten – Teil 1

Warum die richtige Kombination aus Gießwasser und Düngung in neuen Substraten entscheidend für stabile pH-Werte ist.

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Neue Substrate bringen eine besondere Herausforderung mit sich: Ihre pH-Werte schwanken stärker als bei klassischen Torfsubstraten. Deshalb ist eine möglichst exakte Abstimmung zwischen der Qualität des verwendeten Gießwassers und den eingesetzten Düngemitteln bei der Nachdüngung notwendig.

 

Höherer Wasserverbrauch steigert die Relevanz der Wasserqualität

Da neue Substrate meist eine geringere Wasserhaltekapazität aufweisen, sind häufigere Gießvorgänge erforderlich, was den Wasserverbrauch insgesamt erhöht.

Abhängig von der Qualität des Gießwassers gewinnt dieser höhere Wasserverbrauch besonders in den Sommermonaten oder bei hohen Temperaturen an Bedeutung. Bei einem hohen EC-Wert im Gießwasser zum Beispiel bei Brunnenwasser können sich Ballastsalze anreichern und zu einem Salzgehaltanstieg führen.

 

Ausgangspunkt: Gießwasserqualität

Die Qualität des eingesetzen Gießwassers sollte bekannt sein und regelmäßig durch neue Analysen auf Veränderungen überprüft werden.

  • Bei ausschließlicher Nutzung von Regenwasser sind Analysen meist nicht sinnvoll, da Regenwasser nur geringe Salzgehalte aufweist und die Karbonathärte in der Regel nahe null liegt.
  • Bei Stadtwasser können aktuelle Analysen häufig kostenlos auf der Internetseite des Wasserversorgers eingesehen werden.
  • Besonders wichtig sind regelmäßige Wasseranalysen bei Brunnenwasser, da sich dessen Werte je nach Jahreszeit, Brunnentiefe und Niederschlagsmenge deutlich verändern können.

 

pH-Schwankungen entgegenwirken

Torffreie oder torfreduzierte Substrate enthalten aufgrund mancher eingesetzten Komponenten weniger Kalk als Torfsubstrate (siehe: pH-Wert-Entwicklung neue Substrate ). Dies kann zu größeren pH-Wert-Schwankungen führen. Um in der Kultur Einfluss auf die pH-Wert-Entwicklung zu nehmen, sollte besonders auf das Ammonium zu Nitrat-Verhältnis der eingesetzten Dünger geachtet werden.

 

Stabile pH-Werte mit dem richtigen Nährsalz

Bei neuen Substraten kommen häufig stickstoffbetonte oder ausgewogene Nährsalze zum Einsatz, um einer N-Fixierung im Kulturverlauf vorzubeugen. Das höhere Stickstoffangebot kann in der Praxis die pH-Wert-Schwankungen im Substrat verstärken. Abhängig von der Entwicklung des pH-Werts im Substrat und der Karbonathärte des verwendeten Gießwassers bietet ICL geeignete Nährsalze sowohl für hartes als auch für weiches Wasser an.

Achten Sie bei der Auswahl des Nährsalzes auf niedrige Ammonium-Gehalte, da Ammonium ein starkes Versauerungspotential bei der Umwandlung von Ammonium zuerst in Nitrit und anschließend zu Nitrat aufweist.

Bei jedem Umsetzungsschritt wird ein H+-Ion (Säureproton) freigesetzt aus dem das Versauerungspotential entsteht.