Wasserqualität bei neuen Substraten – Kalzium und pH-Wert
Neue Substrate enthalten aufgrund des pH-Wertes der verwendeten Komponenten meist weniger Kalk, das für die pH-Stabilisierung verantwortlich ist.
Wie bei Torfsubstraten sollte auch bei neuen Substraten die Gießwasserqualität bekannt sein und regelmäßig durch neue Gießwasseranalysen überprüft werden. Aufgrund des höheren Wasserverbrauchs der neuen Substrate nimmt die Gießwasserqualität einen noch wichtigeren Stellenwert ein.
Torffreie oder torfreduzierte Substrate enthalten aufgrund des pH-Wertes der verwendeten Komponenten meist deutlich weniger Kalk als Torfsubstrate, das für die pH-Stabilisierung bzw. Pufferung verantwortlich ist.
Aus unserer Sicht ist das Kalkpuffersystem das stärkste Puffersystem in Kultursubstraten. Weitere Puffersysteme sind zu schwach, um einen relevanten Einfluss auf den pH-Wert- Verlauf in der Kultur auszuüben. Je nach Karbonathärte können die pH-Werte deutlich schneller und stärker schwanken als erwartet bzw. bisher erfahren. Regelmäßige eigene pH-Messungen durchzuführen, ist daher besonders empfehlenswert.
Zudem ist aufgrund der geringeren Kalkmenge der Gehalt an pflanzenverfügbarem Kalzium geringer, sodass es zu Defiziten bei der Kalziumversorgung in den Kulturen kommen kann. Kalziummangel wird oft zu spät erkannt und Symptome lassen sich nicht mehr rückgängig machen.
Daher sollten bei weichem und kalziumarmen Gießwasser (< 8° dKH) bei der flüssigen Nachdüngung auf spezielle Nährsalze für weiches Wasser, wie zum Beispiel Peters Excel oder Universol für weiches Wasser gesetzt werden. Diese Nährsalze bieten neben viel Nitrat zur pH-Stabilisierung auch zusätzliches pflanzenverfügbares Kalzium. Bei hartem Gießwasser mit Karbonathärten über 16° dKH können die pH-Werte während des Kulturverlaufs hingegen ansteigen. Dieser Effekt wird durch die Notwendigkeit, die Anzahl der Gießgänge zu erhöhen, zusätzlich verstärkt. Bei diesen Gießwasserqualitäten können Peters Excel oder Universol Typen für hartes Wasser den pH-Anstieg effektiv entgegenwirken. Kalziummangelerscheinungen treten meist 6 bis 8 Wochen nach einem Mangel auf und sind unumkehrbar.
Daher ist vorbeugen besser als heilen!