Die wissenschaftliche Grundlage von Wetting Agents

Seit zwei Jahrzehnten bietet ICL Rasenmanagern Wetting Agents an, um das Problem von Trockenstellen zu lösen und das Wasser effektiv im Boden und in der Wurzelzone zu verteilen. In den letzten Jahren haben Fortschritte bei der Entwicklung von Wetting Agents diese effektiver und sicherer gemacht.

Da Wasser weltweit zu einer immer kostbareren Ressource wird, spielen Wetting Agents heute eine wichtige Rolle bei der Einsparung von Wasser und der Förderung der allgemeinen Gesundheit und Qualität des Rasens als Teil eines ganzheitlichen Rasenmanagementprogramms. Wir sprechen mit Lana Farren, Technical Manager beim ICL Tochterunternehmen Amega Sciences und werfen einen Blick hinter die Kulissen der Wetting Agents und Wasserspeichermittel von ICL.

„Amega Sciences ist Spezialist für die Formulierung von Spezialprodukten und nutzt dazu Tensidtechnologien. Tenside sind oberflächenaktiv. Das bedeutet, sie beeinflussen die Oberflächen von Flüssigkeiten, Feststoffen und Gasen. Wir verwenden Tenside zur Manipulation von Oberflächen, um eine bessere Haftung des Produkts auf dem Blatt zu erreichen, oder um das Einsickern von Wasser in den Boden zu verbessern oder Oberflächen von Rückständen zu reinigen. Zum Beispiel als Reiniger für landwirtschaftliche Spritztanks nach dem Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, um diese Rückstände aus dem Tank zu entfernen, damit weitere Anwendungen nicht durch diese Rückstände beeinträchtigt werden, oder zur Reinigung der Düsen und Rohrleitungen. Wir haben uns auf Technologien im Bereich der Wetting Agents und wasserspeichernden Hilfsstoffe spezialisiert.“

Das Team von Lana Farren: Lewis Peattie (Chemiker), Chris Taylor (Chemiker), und Oliver Peerless (Laborleiter).

Lana Farren ist seit rund 12 Jahren bei Amega tätig. Als Technical Manager leitet sie die zentralen Forschungs- und Entwicklungsprojekte von ICL und entwickelt die Produkte im Bereich Marketing.

Warum sind Netzmittel für Rasenmanager wichtig?

„Das Wassermanagement ist ein entscheidender Aspekt für das Wachstum jeder Pflanze. So auch beim Rasen. Beim Wasser bestehen jedoch zwei wesentliche Probleme. Zum einen geht es um die Kosten und die Verfügbarkeit von geeignetem Wasser zur Bewässerung. Der Einsatz von Produkten aus der H2Pro Produktreihe reduziert die benötigte Wassermenge und kann so dazu beitragen, die Kosten für das eingesetzte Wasser zu senken. Das zweite Problem hat mit dem Boden zu tun. Die wasserabweisende Wirkung kann zu Trockenstellen, Bodenverdichtung und Krankheiten führen, die allesamt Probleme bei der Herstellung einer gleichmäßigen Rasenoberfläche verursachen, die für Rasensportarten wichtig sind. Die Verwendung der Wetting Agents aus der H2Pro Produktreihe als Teil des Rasenpflege- und Düngeprogramms hilft gegen all diese Probleme und sorgt für eine gesunde Grasnarbe, indem das Wasser gleichmäßig verteilt wird und dann dorthin abfließen kann, wo es benötigt wird.“

ICL konzentriert sich auf Qualitätsprodukte, die gut funktionieren. Jedes Produkt aus der H2Pro Wetting Agents Produktreihe wird gezielt für eine bestimmte Aufgabe entwickelt, und es kann Jahre dauern, sie zu erforschen und zu entwickeln. ICL führt mit allen potenziellen Produkten mehrere Versuche durch, um den Leistungsnachweis zu erbringen, bevor das Produkt auf den Markt kommt. Amega und die Fachbereichsleiter für den Rasenbereich von ICL arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte funktionieren.

Ist es kompliziert, ein Sortiment mit Wetting Agents auf den Markt zu bringen?

„In die Forschung fließen viel Zeit und Mühe. Es ist kein einfacher Prozess, und es steckt enorm viel Arbeit in der Entwicklung jedes einzelnen Produkts. Es gibt viele verschiedene Arten von Tensiden, unterschiedliche chemische Zusammensetzungen, und sie alle haben eine andere Wirkung auf die Oberflächen, auf die sie aufgebracht werden. Da wir die verschiedenen Chemikalien miteinander mischen, müssen sie auch in der Formulierung stabilisiert werden, um sicherzustellen, dass das Produkt nach der Herstellung noch zwei Jahre lang haltbar ist.“

Wodurch unterscheidet sich H2Pro von anderen auf dem Markt erhältlichen Netzmitteln?

„Zunächst muss man die Tenside gut kennen und die Formulierungen so abstimmen, dass sie die gewünschte Leistung erbringen. Sobald die Tenside ausgewählt und stabilisiert wurden, werden die Formulierungen strengen Stabilitätstests bei unterschiedlichen Temperaturen unterzogen, um sicherzustellen, dass sie weltweit in verschiedenen Klimazonen stabil sind. In den Chemielaboren von Amega Sciences werden unter anderem Tests zur Oberflächenspannung, Verteilung, Penetration und Benetzung durchgeführt. Anschließend werden die Prototypen in den Biologielaboren von Amega Sciences auf Phytotoxizität und die Wirkung auf die Zielkulturen geprüft. Nach den ersten Screening-Tests in den Biologielaboren werden die besten Produkte für Feldversuche an verschiedenen Standorten in der ganzen Welt ausgewählt. Dadurch wird die Leistung bei verschiedenen Grasarten bzw. Pflanzen und unter unterschiedlichen Umweltbedingungen sichergestellt. Wir unterhalten verschiedene Standorte auf der ganzen Welt, entweder an Universitäten oder in Vertragsforschungseinrichtungen, u. a. im Vereinigten Königreich, in den USA und in Australien.“

ICL und Amega begnügen sich nicht mit einer einzigen Ergebnisreihe. Jedes Produkt wird an mehreren Versuchsstandorten getestet, bevor es auf den Markt kommt. Dieser Prozess dauert normalerweise etwa 2 bis 3 Jahre.

„Wir verfügen über ein umfangreiches Dossier mit Versuchsergebnissen. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass unsere Produkte in der Verpackung haltbar sind, dass sie das bewirken, wofür wir sie entwickelt haben, und dass sie einen nachgewiesenen Nutzen für die Zielkultur haben. Ganz am Ende der Entwicklung testen wir die Dosierung des Produkts als Tankmischung an unserem gesamten Rasensortiment. So kann der Rasenmanager eine fundierte Entscheidung darüber treffen, ob er zwei Produkte von ICL miteinander mischen kann, um auf den Grüns Zeit und Arbeit zu sparen. Dieser Leitfaden für Tankmischungen wird dann in den Rasen- und Grünflächenbroschüren von ICL veröffentlicht.“

Was sollte jeder Rasenmanager wissen, der seinen Einsatz von Netzmitteln verbessern möchte?

„Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass alle Netzmittel- und Tensidtechnologien gleich sind. Der Markt bietet eine Vielzahl von Wetting Agents, aber nicht alle sind gleich. Wetting Agents sind für unterschiedliche Zwecke konzipiert. Daher ist es wichtig, qualitativ hochwertige Produkte zu verwenden, die durch Daten aus unabhängigen Versuchen unterstützt werden. Zudem empfehlen wir stets einen präventiven Ansatz mit einem Programm, in dem Wetting Agents im Rahmen eines Dünge- und Pflegeplans eingesetzt werden, damit Sie eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sicherstellen und Problemen vorbeugen können, bevor sie auftreten.“