Bekämpfung von Engerlingen mit Nematoden
Um den richtigen Zeitpunkt für eine Bekämpfung mit Nematoden zu bestimmen, ist es erforderlich die verschiedenen Engerlinge voneinander zu unterscheiden.
Hier sind ein paar wichtige Details zur Unterscheidung der Engerlinge:
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola):
- Larven sind klein (< 20 mm) und in Ruhelage stark gekrümmt.
- Sie haben 2 parallele Borstenreihen unter der Analspalte.
- Junge Stadien sind grau, während ältere Larven weiß sind.
- Die Form ihrer Analspalte ähnelt einem “grinsenden Mund”.
Maikäfer (Melolontha melolontha):
- Die Larven sind groß (> 30 mm) und bewegen sich seitwärts mit wenig Einsatz der Beine.
- Kopf und Beine sind braun, der Körper ist weiß und dick. Das letzte Segment ist dunkler.
- Ihre Analspalte ist quer und gewellt, mit sehr langen parallelen Borstenreihen.
Brach-/Junikäfer (Amphimallon solstitialis):
- Die Larven sind über 20 mm lang und in Ruhelage gekrümmt.
- Sie bewegen sich auf den Beinen nach vorne.
- Kopf und Beine sind braun, der Körper ist weiß und länglich.
- Die Analspalte ähnelt einem “Ypsilon”, wie ein Mercedesstern!
Purzelkäfer (Hoplia philanthus):
- Die Larven sind etwa 20 mm lang.
- Kopf und Beine sind braun, der Körper weiß und länglich.
- Sie haben reduzierte Krallen am letzten Glied der Hinter- und Mittelbeine.
- Dichte Behaarung findet man auf dem Rücken und an der Hinterleibsspitze.
Maikäfer
Die Maikäfer verlassen Anfang Mai ihr Versteck im Boden und suchen sich für den Reifungsfraß Laubbäume und Sträucher. Die Paarung beginnt und Ende Mai werden jeweils 20–30 Eier 10–15 cm tief im Boden abgelegt. Vier bis Sechs Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Larven (L1) und der Wurzelfraß beginnt. Dies ist der beste Zeitpunkt zur Bekämpfung mit Nematoden.
Im September häuten sich die Larven bereits ein erstes Mal (L2). Eine Bekämpfung mit Nematoden ist zu diesem Zeitpunkt nur noch bedingt möglich, wenn die Temperaturen nicht zu niedrig sind. Ab Mitte Oktober wandern die Larven in tiefere Bodenschichten ab zur Überwinterung. Zu diesem Zeitpunkt ist keine Bekämpfung mehr möglich.
Im Folgejahr treten die größten Schäden auf und die Häutung zum 3. Larvenstadium findet statt. Ab diesem Stadium ist eine Bekämpfung mit Nematoden nicht mehr sinnvoll.
Im dritten Jahr beginnt der Wurzelfraß ab April/Mai und es findet eine dritte Überwinterung statt.
Im vierten Jahr sind wieder weniger Schäden an sichtbar, denn Ende Juni erfolgt bereits die Verpuppung. Nach einer Puppenruhe von drei Monaten schlüpfen die Käfer und überwintern im Boden, um im folgenden Mai wieder zu schwärmen und den Zyklus neu zu beginnen.
Junikäfer
Die 14–18 mm langen Junikäfer sehen dem Maikäfer recht ähnlich, sind jedoch deutlich kleiner. Auffällig ist die dichte Behaarung auf dem bräunlichen Halsschild und Flügeldeckel und das die Analspalte einem Mercedesstern ähnelt. Der Entwicklungszyklus des Junikäfers dauert nur zwei Jahre.
Die Käfer beginnen ab Mitte/Ende Juni zu fliegen bis in den Juli hinein. Die Weibchen graben sich nach der Kopulation ein und legen die Eier in etwa 6–8 cm Tiefe ab. Nach dem Flug im Mitte Juli ist der sinnvollste Zeitpunkt für die Bekämpfung mit Nematoden. Anfang August schlüpfen die Larven und erste Schäden auf Grund von Wurzelfraß entstehen. Vor der Überwinterung häuten sich die Larven zum ersten Mal (L2).
Ab Juni des Folgejahr sind durch die Fraßtätigkeit des nun 3. Larvenstadiums mit deutlich größeren Schäden als im Vorjahr zu rechnen. Eine Bekämpfung mit Nematoden ist zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr sinnvoll. Wenn die Temperaturen sinken, wandern die Engerlinge erneut in tiefere Bodenschichten.
Nach einer zweiten Überwinterung verpuppen sich die Engerlinge im Frühjahr, bevor sie dann im Sommer wieder als Käfer schwärmen.
Purzelkäfer
Die etwa 2–3 cm langen Purzelkäfer haben einen länglichen Fortsatz am Hinterende und der Käfer ist 8–9 mm groß. Typisch sind braun gefärbte Flügeldecken, ein dunklerer Kopf und Halsschild.
Seine Larven entwickeln sich innerhalb von 2 Jahren zum erwachsenen Insekt und verursachen dabei durch Wurzelfraß erhebliche Schäden an der Grasnarbe. Zusätzliche Schäden können durch Vögel oder andere Tiere entstehen, die auf der Suche nach den leckeren Engerlingen die Rasenoberfläche zerstören.
Die Käfer fliegen tagsüber, der Flughöhepunkt ist Mitte Juni mit der Eiablage Ende Juni in ca. 10 –15 cm Tiefe. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Larven und beginnen zu fressen, verursachen
dabei allerdings noch keinen sichtbaren Schaden. Die einzige sinnvolle Zeitspanne zur Bekämpfung mit Nematoden ist Mitte/Ende Juli.
Die Überwinterung erfolgt im L2-Stadium in bis zu 50 cm Tiefe. Das 3. Larvenstadium verursacht die größten Schäden im darauffolgenden Sommer. Eine Bekämpfung mit Nematoden ist nicht mehr sinnvoll.
Gartenlaubkäfer
Die Gartenlaubkäfer sind 8–11 mm lang, der Halsschild ist metallisch-grün bis schwarz glänzend. Die Flügeldeckel sind rotbraun und leicht behaart. Der Entwicklungszyklus des Gartenlaubkäfers dauert lediglich ein Jahr. Die Käfer schlüpfen von Ende Mai bis Mitte Juni in der Nacht.
Die Weibchen werden unmittelbar nach dem Erscheinen auf der Bodenoberfläche begattet, graben sich wieder ein und beginnen in derselben Nacht mit der Eiablage. Etwa 70 – 80 % der Eier werden jetzt abgelegt. Eine zweite Eiablage folgt wenig später nach dem Reifefraß an Laubbäumen im Umkreis von ca. 4 km.
Anfang/Mitte Juli schlüpfen die L1 Larven, die sich recht schnell zu L2 und L3 entwickeln und während dieser Zeit die größten Schäden verursachen. Da die älteren Larven dicht unter der Oberfläche leben, kommt es oft zu Sekundärschäden durch Vögel, Schweine, Dachse, etc. Jetzt im Juli ist auch die sinnvollste Zeit die Engerlinge mit Nematoden zu bekämpfen.
Bis etwa Mitte Oktober bleiben die fressenden Larven unter der Grasnarbe, dann wandern sie zur Überwinterung in tiefere Bodenschichten. Im April verpuppen sie sich und schlüpfen im Mai als Käfer.
Problematisch machen den Gartenlaubkäfer sein nur einjähriger Zyklus und seine Eigenart, sofort nach dem Schlüpfen wieder Eier zu legen.
Bekämpfung mit NemaTrident® B
NemaTrident B sollte je nach Art des Engerlings von Juli bis September ausgebracht werden (ca. 8 Wochen nach Eiablage), um gezielt die jungen Larvenstadien (späte L1-Larven, frühe L2-Larven) zu bekämpfen. Die besten Ergebnisse werden erzielt bei anhaltender Bodenfeuchtigkeit und Bodentemperaturen > 12°C über mehrere Stunden hinweg.