Wussten Sie schon, dass Mikroorganismen und Pflanzen eine Symbiose bilden?

Die Symbiose von Pflanzen und Mikroorganismen ist so alt, dass viele Mechanismen bis heute Nährstoffaufnahme, Wachstum oder das Immunsystem beeinflussen.

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Die ersten ausschließlich in den Ozeanen lebenden Pflanzen konnten die Erde nur durch die Unterstützung von Pilzen besiedeln. Die ersten Landpflanzen erschienen vor mehr als 450 Millionen Jahren. Somit ist die Geschichte der Pflanzenwelt eine Geschichte der Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen (Mykorrhizen).

Auch Bakterien und Hefen spielten eine wichtige Rolle. Diese waren bereits als Landbewohner vorhanden. Die Zusammenarbeit von Pflanzen und Mikroorganismen ist so alt und so verbreitet, dass viele Mechanismen bis heute eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme, dem Wachstum oder dem Immunsystem spielen.

In der Landwirtschaft wurden Mikroorganismen lange Zeit überwiegend als krankheitserregend angesehen. Viele Forschungsergebnisse haben jedoch tiefe Einblicke in die Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Mikroorganismen in der Rhizosphäre (Wurzelzone) und in der Phyllosphäre (alles oberhalb des Bodens) ermöglicht. Die Phyllosphäre ist der größte Lebensraum der Erde.

Mikroorganismen, die den Innenraum von Pflanzen besiedeln, werden als Endophyten bezeichnet. Die meisten Mikroorganismen interagieren mit Pflanzen in der Rhizosphäre. In diesem meist 3 mm großen Bereich um die Wurzel findet sich eine reiche mikrobielle Flora. Die von der Pflanze ausgeschiedenen Exsudate locken nützliche Mikroorganismen an, die wiederum im Gegenzug die Pflanze stimulieren – eine echte Win-Win-Situation!

Die Phyllosphäre und die Endosphäre beherbergen eine vielfältige hochspezialisierte Mikroflora, die für zahlreiche Mechanismen im Bereich Pflanzenernährung und Schutz gegen abiotischen Stress und/oder gegen Schädlinge/Krankheiten verantwortlich sind. Mikroorganismen sind keine aktiven Wirkstoffe oder Nährstoffe, im eigentlichen Sinne. Es sind wahrhafte Partner, die vielfältige Beziehungen zur Wirtspflanze eingehen. So gesehen ist jede Pflanze ein eigenes Ökosystem. Je komplexer die Beziehung, umso widerstandsfähiger und leistungsfähiger ist die Pflanze.

Manche Bakterien stimulieren und/oder schützen zum Beispiel die Wirtspflanze dank einem oder mehrerer Mechanismen: Ausscheidung von Phytohormonen mit bemerkenswerten Leistungen wie zum Beispiel der Freisetzung festgelegter Nährelemente, die Fixierung von Luftstickstoff oder die Begrenzung von bodenbürtigen Krankheiten (durch Hyperparatisismus oder Konkurrenz). Diese Bakterien nennt man PGPR (Plant Growth Promoting Rhizobacteria oder auch pflanzenwachstumsfördernde Rhizobakterien). In diesem Bereich befinden sich auch Mykorrhiza, Pilze und Hefen.

Auszug und freie Übersetzung von „L’origine des premiers végétaux“ von Olivier Cor, Leitender Agronomist von Lallemand Plant Care