Auswahl und Anwendung unterschiedlicher Düngertypen

Die Wahl des richtigen Düngers für Ihren Rasen hat großen Einfluss auf die Qualität der Rasenfläche, insbesondere auf das Erscheinungsbild und die Strapazierfähigkeit.

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In diesem Artikel:

  • Was ist bei der Auswahl eines Düngers zu beachten?
  • Wie wird die Dosierung eines Düngers berechnet?
  • Die besten Tipps für die Anwendung von Düngemitteln.

Wichtig ist auch der Schutz der Umwelt, indem unnötige Auswaschungen und mögliche Verunreinigungen des Grundwassers und der Wasserquellen vermieden werden.

 

Was ist bei der Auswahl eines Düngers zu beachten?

 

Grasarten

Jede Grasart hat eine unterschiedliche Toleranz gegenüber dem pH-Wert des Bodens. Daher ist es wichtig, die Auswirkungen einer Düngerquelle auf den pH-Wert des Bodens zu berücksichtigen. Ammoniumsulfathaltige Dünger wirken am stärksten versauernd. Dünger, die überwiegend aus Harnstoff oder Ammoniumnitrat bestehen, haben ebenfalls eine versauernde Wirkung, wenn auch in wesentlich geringerem Maße. Kaliumnitrathaltige Dünger erhöhen den pH-Wert, was die Grasnarbe mit der Zeit anfälliger für Krankheiten und Unkräuter machen kann.

Rasenflächen mit einem hohen Anteil an mehrjährigem Weidelgras und Wiesenrispengras benötigen keine Ansäuerung des Bodens. Findet diese dennoch statt, kann mit Kalk gegengesteuert werden. Rasenflächen mit einem hohen Anteil an mehrjährigem Weidelgras benötigen für ein gesundes Wachstum einen höheren Stickstoffanteil als eine Grasnarbe aus Straußgras und Schwingel, insbesondere wenn die Fläche stark beansprucht wird.

 

Bodenart

Böden mit hohem Sandanteil neigen zur Auswaschung und benötigen daher eine höhere Nährstoffversorgung als lehmige Böden. Gut geeignet und empfehlenswert sind umhüllte Dauerdünger wie Landscaper Pro All Round.

 

Pflege

Für allgemeine Zierrasenflächen mit einer Schnitthöhe über 25 mm, die weniger intensiv gepflegt werden müssen, sind umhüllte Dauerdünger sehr nützlich, die nur ein bis drei Anwendungen im Jahr erfordern. Qualitativ hochwertige Zierrasen mit niedriger Schnitthöhe sind pflegeintensiv und erfordern daher ein anspruchsvolleres Düngeprogramm.

 

Etablierung des Rasens

Phosphat ist für die Wurzelentwicklung und die Etablierung von Rasen unerlässlich, unabhängig davon, ob es sich um Saatgut oder Rollrasen handelt. Ein Langzeitdünger mit hohem Phosphatanteil (z. B. Landscaper Pro New Grass 20-20-8), der tief eingearbeitet wird, ist in dieser Situation die beste Wahl und regt die Wurzeln an, tiefer zu wachsen.

 

Schnittgut liegen lassen

Bei größeren Zierrasenflächen, auf denen das Schnittgut liegen bleibt, sollten ausreichend Nährstoffe in den Boden zurückgeführt werden, um ein gesundes Graswachstum zu fördern.

Düngertyp: flüssig

Flüssige Düngerformulierungen sind sehr gut geeignet, um kleine Nährstoffmengen zur besseren Wachstumssteuerung zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus können sie auch als Teil eines Gesamtprogramms zur Beeinflussung des Erscheinungsbildes von hochwertigen Zierrasenflächen eingesetzt werden.

 

Düngertyp: Granulat

Feste Düngerformulierungen in Granulatform sind weit verbreitet und werden in einer Vielzahl von Zusammensetzungen und unterschiedlichen Technologien angeboten. Sie müssen sehr gleichmäßig auf die Rasenfläche ausgebracht werden, in der Regel mit einem Streuwagen. Nach der Bewässerung oder nach Regenfällen gelangt das Granulat an die Basis der Graspflanze, wo es seine Nährstoffe an den Boden abgibt, damit sie von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können.

 

Granulat – Konventioneller Granulatdünger

In Granulatdüngern liegen die Nährstoffe häufig in einfacher Form vor. Das Granulat löst sich im Wasser (Regen oder Bewässerung) auf, und die Nährstoffe stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung. Sie ermöglichen eine schnelle Reaktion der Pflanzen, können aber auch schnell verbraucht, unter die Wurzeln geschwemmt oder nach starken Niederschlägen aus dem Boden ausgewaschen werden.

 

Granulat- Umhüllte Langzeitdünger

Diese sind so konzipiert, dass sie die Nährstoffe je nach Wachstum und den Bedingungen (insbesondere der Bodentemperatur) freisetzen. Sie können im Frühjahr ausgebracht werden, wenn die Bodentemperaturen niedrig sind.

 

Granulat – Organische Dünger

Diese benötigen einen „aktiven Boden“, um die Nährstoffe aufzuspalten und freizusetzen. Wenn eine sofortige Förderung des Wachstums bei niedrigen Bodentemperaturen (< 10 °C) gewünscht wird, sollte ein leicht lösliches Produkt verwendet werden.

ICL Growing Solutions Turf & Landscape verarbeitet organische Dünger vor allem in Kombination mit mineralischen Komponenten in der organisch-mineralischen Produktlinie Gronamic für eine möglichst effiziente Ausnutzung durch die Rasenpflanzen.

Wie wird die Dosierung eines Düngers berechnet?

 

Feste Dünger versus Flüssigdünger

Angaben zur richtigen Ausbringungsmenge eines Düngemittels finden Sie auf der Produktverpackung. Unter bestimmten Umständen, insbesondere beim Vergleich verschiedener Düngemittel hinsichtlich ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses kann es erforderlich sein, den auszubringenden Nährstoffgehalt zu ermitteln. Dies kann relativ einfach berechnet werden:

Das Nährstoffverhältnis eines Festdüngers ist auf dem Produktetikett angegeben, z. B. Landscaper Pro Allround 24-5-8+2MgO. Die Ausbringungsmenge der einzelnen Nährstoffe wird dementsprechend als Prozentsatz der Gesamtausbringungsmenge berechnet. Zum Beispiel:

 

Empfohlene Ausbringungsmenge = 250 kg/ha
Daraus ergibt sich:
24/100 (Stickstoff) x 250 = 60 kg Stickstoff pro Anwendung
5/100 (Phosphat) x 250 = 12,5 kg Phosphat pro Anwendung
8/100 (Kalium) x 250 = 20 kg Kalium pro Anwendung

 

Die Berechnung der mit einem Flüssigdünger auszubringenden Nährstoffmenge in Gewichtsprozent erfolgt nach der oben für feste Dünger erläuterten Methode. Wenn die Formel für Flüssigdünger auf dem Verhältnis von Gewicht zu Volumen basiert, ist zur genauen Bestimmung der Nährstoffe das spezifische Gewicht des Produkts erforderlich.

 

Die besten Tipps für die Düngerausbringung

  1. Achten Sie immer darauf, dass der Dünger gleichmäßig verteilt wird, damit der behandelte Rasen anschließend nicht ungleichmäßig wächst oder stellenweise verbrennt.
  2. Die Düngung sollte in einer trockenen Phase bei meist regnerischem Wetter erfolgen.
  3. Granulatdünger können auf kleinen Flächen von Hand ausgebracht werden. Für größere Rasenflächen empfiehlt sich jedoch der Einsatz von Streuwagen, die in verschiedenen Ausführungen im Handel erhältlich sind. Obwohl diese Streuwagen mit Eichstrichen und Richtlinien ausgestattet sind, ist es als „Best-Practice“ zu empfehlen, jede Maschine vor dem Gebrauch vor Ort zu kalibrieren.
  4. Bei Verwendung eines Streuwagens sollte die Düngermenge in zwei Durchgängen geteilt werden.
  5. Bei Schleuderstreuern sollte man die genaue Wurfweite ermitteln, um unnötiges Überlappen zu vermeiden.
  6. Flüssigdünger sollten mit einem handgeführten oder fahrzeugmontierten Sprühgerät ausgebracht werden. Allerdings ist die in einem Arbeitsgang ausgebrachte Nährstoffmenge in der Regel deutlich geringer als bei der Ausbringung von Granulat, sodass für die gleiche Nährstoffmenge eine höhere Anzahl von Anwendungen erforderlich ist.
  7. Ein Flüssigdünger sollte in einem Arbeitsgang mit Hilfe von Markierungspfosten ausgebracht werden, um Überlappungen zu vermeiden.