Nährsalze zeitsparend ansetzen

Was ist beim Auflösen von Nährsalzen zu beachten?

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Das Auflösen von Nährsalzen in Stammlösungsbehältern gehört zur Routine in den meisten Gartenbaubetrieben. Dennoch ist es lohnenswert, sich etwas intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.

 

Wie lösen sich Salze?

Salze sind kristalline Feststoffe bestehend aus Ionen (Anionen und Kationen), die jeweils positiv oder negativ geladen sind. Salze lösen sich nur in einem polaren Lösungsmittel wie Wasser. Wassermoleküle trennen die Ionen aus ihrer Gitterstruktur. Die nun im Wasser frei beweglichen Ionen sind bei vollständiger Auflösung nicht mehr sichtbar.

 

Beeinflussen manche Salze den pH-Wert?

Manche Salze wie z. B. Kochsalz reagieren ohne nennenswerte pH-Wert-Veränderung der Lösung. Andere Salze hingegen können eine alkalische oder saure Reaktion hervorrufen.
Beispiel: Monoammoniumphosphat (MAP) reagiert in Lösungen sauer oder Pekacid (0-60-20) reagiert stark sauer und senkt den pH-Wert von Stammlösungen dementsprechend stark ab.

 

Warum kühlt sich die Stammlösung bei Lösungsprozessen ab?

Beim Auflösen von Nährsalzen wird der Umgebung Energie entzogen und die Lösung kühlt spürbar ab. Je nach Temperatur kann sich an der Außenseite der Stammlösungsbehälter Niederschlag, in manchen Fällen sogar Reif bilden. Man spricht von der Lösungskälte, die wiederum einen deutlichen Einfluss auf die maximale Löslichkeit hat.

 

Wie löst man Nährsalze schneller auf?

Bei Verwendung von heißem oder zumindest warmem Wasser treffen die Wasserteilchen schneller auf die Salzkristalle und lösen somit die Ionen schneller heraus.
Auch ein Umrühren der Stammlösung erhöht die Lösungsgeschwindigkeit durch Zunahme der Zusammenstöße von Wasser-Teilchen auf Salz-Teilchen. Die maximale Löslichkeit steigt mit zunehmender Temperatur.

Wenn kein warmes Wasser zur Verfügung steht, sollten Stammlösungen am Vortag angesetzt werden. Somit kann sich die Stammlösung langsam an der Umgebungsluft erwärmen und ein Umrühren reicht meist aus, eine vollständige Lösung herzustellen.

 

Wie hoch ist die maximale Löslichkeit von Nährsalzen?

Die maximale Löslichkeit ist erreicht, wenn Salze sich nicht mehr auflösen. Beim Erreichen der maximalen Löslichkeit spricht man von einer gesättigten Lösung und nicht gelöste Salze setzen sich als Bodensatz ab. Wie viel vom jeweiligen Nährsalz gelöst werden kann, ist von den ausgewählten Rohstoffen und der Wassertemperatur abhängig.

Beispiele maximaler Löslichkeit von ICL-Nährsalzen bei 25 °C:
Universol Grün 23-6-10+2,7MgO+Spuren                           250 g/L
Universol Blau 18-11-18+2,5MgO+Spuren                          350 g/L
Peters Excel für weiches Wasser 15-5-15+7CaO+3MgO   460 g/L
Peters Professional Foliar Feed 27-15-12+Spuren              490 g/L

 

Nährsalzablagerungen in der Stammlösung?

Bei abnehmender Temperatur der Stammlösung können weniger Salze in der Lösung bleiben. Immer größere Pakete aus Salz-Kristallen fallen aus und werden am Boden des Stammlösungsbehälter sichtbar. Da nicht alle Bestandteile eines Nährsalzes dieselbe Löslichkeit aufweisen, kann sich die NPK-Zusammensetzung der Stammlösung verändern. Wenn möglich sollten Stammlösungsbehälter in der kalten Jahreszeit an einem wärmeren Platz gestellt werden, um Ausfällungen zu verhindern.

 

Was ist bei höher konzentrierten Stammlösungen zu beachten?

In der Saison oder aufgrund von Personalmangel kann es vorteilhaft sein, Stammlösungen mit einer höheren Konzentration herzustellen. Höher konzentrierte Stammlösung müssen weniger oft erneuert werden. Speziell bei mobilen Düngerdosierern ist das Auffüllen der 10 oder 20 L Kanister recht zeitaufwendig. Beachten Sie bei den höher konzentrierten Stammlösungen immer die maximale Löslichkeit des jeweiligen Produktes in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur. Bevorzugen Sie Nährsalze mit max. Löslichkeiten ab 300 g/L.